Reisen mit Hund: Diese Impfungen benötigen Sie im Ausland
Nicht erst seit dem Beginn der Corona-Pandemie sind die Deutschen auf den Hund gekommen. Die Anzahl der Hunde in Deutschland steigt von Jahr zu Jahr deutlich – auch wenn wir europaweit nicht an der Spitze liegen. Für immer mehr Menschen ist das Schlappohr dabei mehr als nur ein Haustier. Hunde sind mittlerweile feste Familienmitglieder, die mit ihren Menschen nicht nur das Sofa teilen, sondern auch selbstverständlich mit in den Urlaub fahren.
Insbesondere bei Reisen ins Ausland lauern jedoch einige Hürden. Immerhin haben zahlreiche Länder spezielle Einreisebestimmungen für Vierbeiner erlassen. Impfungen spielen hier eine zentrale Rolle. Erfahren Sie, welche Impfungen Sie wo für welchen Vierbeiner brauchen und welche Immunisierung darüber hinaus empfehlenswert ist.
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Verreisen geht außerhalb Deutschlands nur mit gültigem Impfstatus
Wenn Sie innerhalb Deutschlands mit Ihrem Hund verreisen möchten, ist die Situation unkompliziert. Insbesondere, was Impfungen angeht, müssen Sie rein gar nichts beachten. Immerhin gibt es hierzulande keine Pflicht, ein Tier gegen irgendeine Krankheit impfen zu lassen. Das ist im Hinblick auf die Gesundheit des Tieres und des Bestandsschutzes zwar nicht ratsam, aber möglich.
Anders sieht die Situation allerdings aus, wenn Sie ins Ausland reisen. Innerhalb der EU gelten diesbezüglich eindeutige Regeln. Ohne eine gültige Tollwutimpfung etwa ist keine Einreise möglich. Werden Sie bei einer Kontrolle erwischt, kann man Ihnen die Einreise verweigern. Alternativ kann das Urlaubsland eine Quarantäne anordnen oder Ihr Tier auf Ihre Kosten zurückschicken.
Auch eine Geldstrafe ist je nach Einreiseland möglich, denn durch den fehlenden Impfschutz verstoßen Sie gegen die EU-Einreisebestimmungen. Ohne den EU-Heimtierausweis inklusive gültiger Tollwutimpfung geht in Sachen Auslandsreisen also gar nichts.
Was Sie zum Reiseimpfschutz gegen Tollwut wissen sollten
Sie wollen nächste Woche in den Auslandsurlaub und Ihr Vierbeiner ist noch nicht gegen Tollwut immunisiert? Können Sie Ihren Hund jetzt noch schnell beim Tierarzt impfen lassen und trotzdem problemlos reisen? Sie ahnen es bereits – das ist leider nicht möglich. Für die Einreise in ein EU-Nachbarland sowie in nahezu jeden anderen Drittstaat ist eine gültige Tollwutimpfung Pflicht.
Gültig bedeutet, dass diese mindestens 21 Tage her ist. 21 Tage deshalb, da es eine Weile dauert, bis sich der Impfschutz nach der Impfung aufgebaut hat. Was passiert nun, wenn Sie mit einem Hund einreisen, der erst seit 14 Tagen geimpft ist? Nun, dann hat Ihr Hund keinen gültigen Impfstatus und muss so lange in Quarantäne bleiben, bis die Impfung 21 Tage her ist.
Die Unterbringung erfolgt selbstverständlich auf Ihre Kosten. Problematisch ist auch die Reise mit jungen Welpen. Diese können erst ab der 12. Lebenswoche gegen Tollwut geimpft werden. Mit frühestens 15 Wochen verfügen sie also über einen gültigen Impfschutz.
Vorher sind Auslandsreisen mit Welpen nicht möglich. Einige Länder haben sogar noch strengere Regularien. Die beste Anlaufstelle, um solche Regelungen zu erfahren, ist die Botschaft bzw. das zuständige Veterinäramt des Reiselandes.
Achtung bei der Wiedereinreise!
Wer mit der Idee spielt, mit einem nicht- oder nur unzureichend geimpften Hund ins Ausland zu reisen, geht gleich ein doppeltes Risiko ein. Bedenken Sie: Bei der Rückreise nach Deutschland reisen Sie ebenfalls in die EU ein.
Ob Ihr Tier vielleicht bereits über mehrere Jahre ungeimpft im Inland gelebt hat, ist dabei völlig unerheblich. Hier gelten die gleichen Einreiseregularien samt Strafen sowie möglicher Quarantäne-Pflicht bei einem noch nicht gültigen Impfstatus.
Welche Impfungen sind für den Auslands-urlaub mit Hund noch empfehlenswert?
Eine Tollwutimpfung ist in den meisten Ländern die Grundvoraussetzung für die Einreise. Einige Länder verpflichten Sie darüber hinaus zu weiteren Impfungen, bevor eine Einreise möglich ist. Andere Länder wiederum überlassen weitere Impfungen schlicht Ihnen. Welche Impfung sinnvoll ist, hängt im Einzelnen vom Zielland ab. Zu den typischen Reiseimpfungen gehören unter anderem:
• Borreliose: Die Borreliose kennen wir Menschen ebenfalls als klassische Reisekrankheit, wenn der Urlaub in einem Zeckenrisikogebiet stattfindet. Anders als bei der von Zecken ebenfalls übertragenen FSME-Erkrankung sind die Gebiete, in denen Borreliose-Gefahr herrscht, deutlich größer.
Das liegt daran, dass nahezu alle Zecken die Erkrankung auf Ihren Hund übertragen können. Grundsätzlich gehört die Borreliose-Impfung zu den Impfungen, die sich sowohl im Vorfeld einer Reise aber auch in der Heimat anbieten.
• Zwingerhusten: Der auch als Parainfluenza bekannte Zwingerhusten tritt überall dort auf, wo viele Tiere auf engem Raum zusammenleben. Was den Urlaub betrifft, besteht hier eine Sondersituation. In der Regel ist eine solche Impfung für Ihren Auslandsaufenthalt mit Hund nicht notwendig.
Wichtig ist sie aber dann, wenn Sie Ihren Hund vor dem Urlaub in eine Hundepension geben. Dort besteht immerhin das Risiko für den Kontakt mit infizierten Artgenossen. Insbesondere für alte oder immungeschwächte Tiere ist die Impfung daher dringend zu empfehlen.
• Leishmaniose: Was für den Menschen die Malaria ist, ist für Hunde die Leishmaniose. Sie ist wohl die bekannteste Tropenkrankheit bei Hunden. Als solche tritt sie insbesondere in Ländern auf, die südlich des 45. Breitengrades liegen. Dort ist unter anderem die Schmetterlings- bzw. Sandmücke zuhause, die als wichtiger Überträger gilt.
Der Erreger ist ein Blut-Parasit, der Organe und Zellen schwer schädigen und binnen einem Jahr zum Tod durch Nierenversagen führen kann. Wichtig: Durch die Impfung lässt sich die Infektion zwar nicht verhindern. Allerdings sind schwere Verläufe so nur noch mit einer minimalen Wahrscheinlichkeit gegeben.
• Babesiose: Neben der Borreliose ist die Babesiose eine weitere weit verbreitete Infektionskrankheit, die von Zecken übertragen wird. Die auch als Hundemalaria bekannte Erkrankung gilt als äußerst aggressiv, da sie die roten Blutkörperchen angreift und ohne Behandlung binnen weniger Tage zum Tod führt.
Für einen Urlaub in Ländern, in denen gehäuft infizierte Zecken leben, bietet sich also eine Schutzimpfung vor der Reise an. Zu den Risikogebieten gehören unter anderem die Nordschweiz, Frankreich, Portugal, Griechenland, Norditalien, Teile Asiens sowie Teile der USA.
Was kostet eine solche Impfung?
Die Kosten einer Impfung im Einzelnen hängen vom Impfstoff an sich sowie von der Gebührenordnung der Tierärzte ab. Für das reine Verabreichen der Injektion kann der Tierarzt entweder den einfachen Satz (4,49 Euro), den zweifachen Satz (8,98 Euro) oder den dreifachen Satz (13,47 Euro) verlangen. Hinzu kommt der Impfstoff, die Mehrwertsteuer sowie weitere Kosten.
Eine einfache Tollwutimpfung etwa beginnt bei etwa 30 Euro. Komplexe 6-fach-Impfungen gegen mehrere Erreger beginnen ab etwa 50 bis 70 Euro. Unter dem Strich sind die Kosten für eine Impfung in jedem Fall deutlich günstiger als die Behandlungskosten für eine potenziell tödliche Reisekrankheit. Es gibt jedoch eine Möglichkeit, mit der Sie ausufernden Tierarztkosten aus dem Weg gehen können.
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